GROSSE WELT IM KLEINEN

Die Zinnfigurenwelt in Kulmbach

In Kulmbach auf der internationalen Zinnfigurenbörse
Vom 9. bis zum 11. August trafen sich in Kulmbach (Deutschland) 172 Aussteller aus 17 Nationen zur 27. Zinnfigurenbörse. Jedes zweite Jahr verwandelt sich der Bierstadel zur Figurenbörse. So auch heuer. Es trafen sich Anbieter aus ganz Europa. Erstmals fand auch eine türkische Figurenfirma, mit Flachfiguren, den Weg nach Franken. Sogar Händler aus Kanada, den USA und Japan wurden gesehen. Auch die Zinnfigurenwelt Katzelsdorf betrieb gemeinsam mit der Gesellschaft 1683 einen Stand.
Heuer fand die Börse zum ersten Mal im neuen Bierfest-Stadel statt. Der neue Börsenraum bot mehr Licht und Platz für die Anbieter und Besucher. Dies führte zu einer freundlichen und entspannten Atmosphäre und tat der Börse gut.
Der Trend geht beim Sammler zum Erwerb der Einzelfigur oder kleinen Zusammenstellung. Mittlerweile ist die Vollplastik gleichberechtigt mit der Flachfigur. Die Vielfalt des Angebots hat sich erweitert und bewegt sich von militärischen Themen eher zu zivilen Sujets.
Wertvolle Kontakte
Für die Mannschaft um unseren Museumsleiter hat sich die Reise gelohnt. Manch Kontakte mit Freunden aus der ganzen Welt sind das Ergebnis vieler persönlicher Gespräche. So werden unsere Wollner – Figuren in Zukunft auch in Paris, so wie bereits in Turin, angeboten werden.
Im September erwarten wir aus den USA, Kanada und Australien Sammler, die uns bei ihren Europareisen häufig besuchen.
Besondere Freude bereitete mir das Geschenk, das uns Hr. Ing. Karl Moser und seine Frau überreichte. Dieses nette Ehepaar bringt uns für Katzelsdorf zu jeder Börse Dioramen mit. Diesmal waren es zwei Dioramen zur Antike. Gestaltet wurden sie vor 50 Jahren vom Hr. Heinz Kuhr. Die Figuren wurden mit Spiritusfarben bemalt. Als Herr Ing. Moser erfuhr, dass wir für nächstes Jahr eine Ausstellung zum Thema Jagd durchführen, ging in den Börsenstadel und kaufte zwei Kleindioramen zum Thema, die er uns auch schenkte. Danke!
Dietmar Munkelt von den Leipziger Sammlern überreichte uns ein Schaubild zum Thema Maria Theresia. Danke!
In Kulmbach gelang der Zinnfigurenwelt eine beachtliche Dioramen – Neuerwerbung
Der Dioramengestalter nennt seine Schöpfung: „Die totale Perspektive im Zinnfigurendiorama – Ein Experiment“. Als versierter Dioramenbauer erfüllte Frank Bähr sich den Wunsch nach einer besonderen Perspektive! Um die Illusion der Tiefenwirkung im Schaubild zu verstärken benützte er vier Figurengrößen: 30 mm für den Vordergrund, 23 mm für den Mittelgrund, 20 mm für den Hintergrund, 15 mm im Horizontbereich. Als Thema für das Diorama wählte er eine Episode aus der Schlacht bei Lützen im Jahr 1632 – das Eintreffen der Truppen Pappenheims und dessen Verwundung auf dem Schlachtfeld auf einer Fläche von 80 x 50 cm. Bei der Bemalung der Figuren achtete er darauf, dass sie zum Horizont hin immer „blasser“ werden.
Ich war von dieser Aufstellung so fasziniert, dass ich sofort mit Kaufverhandlungen begann. Die Aussicht in Katzelsdorf ausgestellt zu werden, erleichterte mir das Vorhaben.
Dieses außergewöhnliche Diorama gehört in ein Museum und ist bereits im Eingangsbereich zu sehen!
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass wir uns nach 15 Jahren auf der internationalen Zinnfiguren-Bühne etabliert haben und eine fixe Größe in diesem kleinen Bereich sind.
Franz Rieder