GROSSE WELT IM KLEINEN

Museumsgütesiegel

Wir haben das Museumsgütesiegel erhalten!

Am 6. Oktober 2021 wurde uns, der Zinnfigurenwelt Katzelsdorf, das das Museumsgütesiegel überreicht. Museumsleiter Franz Rieder durfte die Auszeichnung, für das gesamte Team, entgegennehmen. Zu dem Festakt wurden die Vereinsvorsitzende Hannelore Handler Woltran und der Museumsleiter von ICOM Österreich eingeladen. Gemeinsam mit 17 weiteren Museen, darunter das Obere Belvedere, die österr. Schatzkammer, Schloss Ambras, die Wagenburg, das Welt – Museum, erhielten wir diesen Qualitätsnachweis. In einer Laudatio wurden unsere Leistungen hervorgehoben! Unabhängig ob ein Museum groß oder klein ist, ob es eine Bundesinstitution oder ein Verein ist, ob es von Wissenschaftlern professionell geführt wird oder nicht, entscheidend ist die Qualität und die Vorgaben sind für alle Bewerber gleich. Das gesamte Team des Museums, das an Erreichung mitgearbeitet hat, ist stolz! Wir gehören nun nachweislich zur Elite der Österreichischen Museen. Besondere Dank gebührt unserer Vereinsvorsitzenden die mit Beharrlichkeit die Einreichung betrieb und alle Unterlagen sammelte!

Was ist das Museumsgütesiegel?

Das Österreichische Museumsgütesiegel macht die Erreichung einer Qualitätsstufe in der Museumsarbeit sichtbar, welche über die geforderten Mindeststan¬dards für Museen hinausgeht. Seit 2002 wird besonders qualitätsvolle und ausgezeichnete Museumsarbeit hervorgehoben und macht den bis dato höchsten Qualitätsanspruch in der österreichischen Museums Community sichtbar. Die Verleihung des Österreichi¬schen Museumsgütesiegels ist ein öffentlicher Nachweis, dass das jeweilige Museum Verantwortung zur Bewahrung des kulturellen Erbes übernimmt, die ethischen Richtlinien für Museen von ICOM (Internationaler Museumsrat) anerkennt und danach handelt, sowie dafür sorgt, den Besuchern ein herausragendes Museumserlebnis zu bieten.
Das Bewertungsverfahren für Museen wurden von einem Fachgremium erstellt, das sich aus Vertretern von ICOM Österreich, dem Museumsbund Österreich und der ARGE Bundesländerplattform, in der alle mit Museumsangelegenheiten in Österreich befassten Stellen (Ministerien)vertreten sind, zusam¬mensetzt. Die Evaluierung der bewerbenden Museen wird von der unabhängig agierenden Jury übernommen. Diese setzt sich aus je drei Expertinnen der beiden Trägerverbände ICOM Österreich und Museumsbund Österreich zusammen. Die Überprüfung erfolgt durch persönliche Erhebungen und verdeckt Ermittlungen.

Nach welchen Kriterien wurden geprüft?

1. Dauerhafte, institutionelle und finanzielle Basis

Das Museum ist als gemeinnützige, auf Dauer angelegte Einrichtung konzipiert, die nicht gewinnorientiert ausgerichtet ist. Die zur Verfügung stehenden Mittel gemäß wirtschaftlicher Arbeitsweise verwendet. Voraussetzung ist, dass eventuell erwirtschaftete Gewinn ohne Umwege in das Museum zurückließen. Als Nachweis dafür müssen ein Grundsatzdokument, ein Finanzierungskonzept, sowie der grundlegende Aufbau der Museumsorganisation vorgelegt werden.

  • Die rechtliche Absicherung der Trägerschaft gewährleistet die Kontinuität eines Museums.
  • Finanzierungsplan
  • Museumsleitbild
  • Museumskonzept
  • Ehrenamtliche und Sachverständige
  • Weiterbildung der Mitarbeiter
  • Räumlichkeiten mit Einrichtung

2. Öffentliche Zugänglichkeit

Unter der Öffentlichkeit zugänglich versteht man generell, alle Inhalte und Basiseinrichtungen des Museums einer interessierten Öffentlichkeit barrierefrei zugänglich zu machen. Dies schließt auch die Anforderung mit ein  das Museum mindestens 100 Halbtage im Jahr für Besucher zu öffnen.

Öffnungszeiten. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing sind ebenfalls Bestandteil dieses Kriteriums und für einen professionellen Außenauftritt eines Museums unumgänglich.

  • Ruhezonen
  • Info – System
  • Bibliothek und Archiv
  • Vermietung von Räumlichkeiten
  • Barrierefreiheit und Inklusion
  • Mediale Sichtbarkeit; Onlinepräsenz
  • Zielgruppenanalyse
  • Werbemitteleinsatz

3. Gesellschaftlicher Auftrag

Ein Museum steht im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung und erfüllt einen gesellschaftlichen Auftrag, der zum Gemeinwohl auf geistigem und kulturellem Gebiet beiträgt. Welchen Beitrag das Museum in der Gesellschaft leisten möchte, wird an dem Selbstverständnis des Museums, dessen Grundausrichtung, Ziele und Hauptaufgaben deutlich. Diese sind im Museumsleitbild  und Museumskonzept  verbindlich festgehalten.

  • Aufwertung und Identitätsstiftung einer Region
  • Erhöhung der regionalen Lebensqualität
  • Anteil an der Kulturwirtschaft

4. Sammlung und Sammlungspolitik

Unter sammeln werden alle Arten des Sammelns von materiellen und immateriellen Zeugnissen und Objekten verstanden, die legal, unter Einhaltung der geltenden Gesetzte erworben wurden und laufend dokumentiert werden. Das Vorhandensein einer in sich schlüssigen, aussagekräftigen, permanenten Sammlung im Zusammenhang mit den angegebenen Zielen des Museums ist Grundvoraussetzung für ein Museum und im Sammlungskonzept definiert.

  • Sammlungsdokumentation (Inventarisation, Entsammeln)
  • Sammlungsobjekte im Besitz des Museums
  • Originale, authentische Objekte

5. Bewahrung des kulturellen Erbes

Das Museum bewahrt für die Allgemeinheit seine Sammlung in einem geeigneten Depot und so auch das Wissen, welches damit einhergeht. Das Kriterium schließt alle Aspekte der Sicherheit und Konservierung mitein, aber auch die Verpflichtung zur Dokumentation, d. h. regelmäßige Aufzeichnungen zu führen sowie Inventare anzulegen, diese laufend weiterzuführen und zu aktualisieren.

  • Lagerung, Depot
  • Sicherungskonzept
  • Sammlungspflegekonzept (Temparatur, Licht)

6. Forschung
Erforscht bedeutet, dass wissenschaftlicher Nutzen aus der Museumssammlung gezogen werden soll, d. h. die Objekte und damit verbundenes Wissen muss der Öffentlichkeit in geeigneter Weise zur Verfügung stehen. Die Sammlung muss für interne Forschung erschlossen und externen Forscherinnen zugänglich gemacht werden.

  • Vervollständigen von Objektdaten
  • Provenienzforschung

7. Vermittlung
Vermitteln bedeuten, die entsprechenden didaktischen Maßnahmen zu ergreifen um die Inhalte des Museums in einen allgemein verständlichen Kontext zu stellen sowie diese ethisch und politisch korrekt zu kontextualisieren

  • Zielgruppenorientierte Vermittlungsformate
  • Vermittler dem Berufsbild von ICOM
  • Vermittlungskonzepte
  • StruktuierteTexte in einfacher Sprache

8. Ausstellung

Ausstellen unterstreicht die Voraussetzung, zumindest einen repräsentativen Ausschnitt der Sammlung entsprechend aufzubereiten und zu zeigen.

  • Dauer- und Sonderausstellungen